Herzlich Willkommen auf meiner Homepagelogo

Erfahrungsbericht vom 30.11.2004 über einen LPG-Einbau einer Landi-Renzo Omegas Anlage an einem BMW 316i Touring Bj. 06/99

 

Nach langem Hin und Her habe ich mich entschlossen meinen BMW in Polen umrüsten zu lassen. Aber davor hat dieses viel Zeit in Anspruch genommen.

 


 

Angefangen hat alles damit, daß ich mich, wie auch ihr alle, über die hohen Spritpeise geärgert habe. Gedanken habe ich mir schon längere Zeit gemacht. LPG oder CNG oder doch lieber einen Diesel....
Durch einen Arbeitskollegen habe ich dann erfahren, daß sich in Hildesheim ein Umrüster befindet. Euphorisch machte ich mich auf den Weg, um den Umrüster einen Besuch abzustatten. Meine Freude wurde aber etwas durch den Preis geschmälert. Er verlangete für den Umbau mit Eintragung zwischen 2300-2600 Eur. Und: Er hatte bis Dato nur eine Anlage verbaut. Und bekam dafür keinen Eintrag beim Tüv... das hört sich ja gut an, dachte ich.
Schaust Du einfach mal ins Internet. Gedacht getan. Auf der Seite http://www.autogas-einbau-umbau.de habe ich ausreichend Informationen sammeln können. Über verschiedene Anlagen, Umrüstern, Probleme nach der Installation usw.
 

 

Herr Cebulla hochkonzentriert.

Herr Cebulla hochkonzentriert bei der Arbeit.

 

Angetan haben es mir die verschiedenen Erfahrungsberichte über den Umbau in Polen. Anderseits war der Preis interessant und vor allem die Erfahrung, die die Leute vorweisen können.
Ich habe eine Vielzahl von Erfahrungsberichten durchgelesen. Ein Großteil der "Gaser" war begeistert von der Fa. Eko-Car in Polen ( http://www.eko-car.com ).
 

Über einen Beitrag, ich weiß leider nicht mehr wer ihn verfaßt hat, war ich so begeistert, daß mein Entschluß nun feststand!
Die nächsten Tage habe ich mir nocheinmal meine Gedanken gemacht und bin zu meinen polnischen Freund Przemy gegangen. Ich habe mir vorher einen Zettel mit wichtigen Notizen gemacht, wie z.B. ob es sich dabei um eine sequentille Anlage handeln würd und ob die Anlage und der Tank über die Norm R67-01 verfügt, die Tankgröße, Preis usw. Es waren mind. 10-15 Fragen die es zu beantworten waren. Während des Telefonats schickten wir noch einen Auszug vom Fahrzeugbrief. Zu meiner Begeisterung
wurden alle Fragen verständnisvoll und sachlich beantwortet. 

Neuste Technik kam bei der Umrüstung zum Einsatz.


Einige Tage später setzte ich mich mit meinem Freund zusammen und guckten uns einen Termin aus. Wir einigten uns auf den 26.11.2004. Postwendend rief Przemy an und machte den Termin klar. Am 26.11. 8:00 Uhr bei der Firma Eko-Car in Jastrzebie Zdroj. Herrlich, dachte ich. In zwei Wochen geht es schon los.
Am 25.11. um 20:15 Uhr aus Hildesheim machten wir uns auf den Weg. Eine Strecke von gut 800 km hatten wir vor uns. An der Grenze lief alles problemlos. Am 26.11. um ca. 4:30 Uhr kamen wir dann an. Wir machten uns gleich daran, die Firma aufzusuchen. Sie liegt etwas abseits. Aber Dank der guten Wegbeschreibung meisterten wir auch diese Hürde. Wir fuhren also vor. Es war noch dunkel! Und mein erster Gedanke: "Ohhh nein, worauf habe ich mich da nur eingelassen!?! Naja, jetzt bist du hier und ziehst die Sache durch!"
Wir fuhren wieder weg und suchten uns einen "netten" Parkplatz an einem Plattenbau. Da es ziemlich kalt war, so -2 Grad, war es nicht gerade eine erholsame Ruhe. Um 7:30 Uhr fuhren wir zur Werstatt. Was ich nicht die Nacht gesehen habe war die eigentliche Werkstatt! Diese versteckte sich hinter einen häßlichen grauen Haus. Die Werkstatt ist ein Neubau und wirkte auf mich freundlich. Der Eingangshof wurde gerade neu gepflastert. Der Chef, Herr Cebula (übersetzt Zwiebel), war schon da. Es sah nicht gerade aus, als ob er uns erwartete, da ich nach dem Vorstellen den Fahrzeugschein vorzeigen mußte und er schaute in seine Unterlagen. Das Büro war sehr schön ausgestattet. Es hatte ein Fenster zur Werstatt und ich
warf, während sich Przemy mit ihm unterhielt, einen Blick rein. "Sehr ordentlich," dachte ich. Deutsche Prüfgeräte, herrlich.
Nach einem Kaffee, den er uns anbat, kamen auch langsam seine Angestellten. Diese begrüßten uns freundlich.

Eine neu gebaute Werkstatt erweckte einen ersten vertrauensvollen Eindruck.


Nun wurden noch einige Kleinigkeiten besprochen und der Wagen sollte zwischen 15:00 und 16:00 Uhr fertig sein. Er gab uns die Telefonnummer für die Dekrastelle in Bautzen mit und bat uns einen Termin zu vereinbaren. Anschließend brachte uns sein Sohn in die Stadt.
Die Stadt ist ziemlich langweilig. Keine Fußgängerzone. Keine weiteren Kneipen oder Cafès. Der einzige "Hit" war ein Mc Donalds. Wir verbrachten die meiste Zeit damit uns die Plattenbauten anzuschauen und liefen noch über einen Markt. Zwischenzeitlich rief ich bei der Dekra in Bautzen an... "Montag Termin für eine LPG-Abnahme? Wie stellen Sie sich das vor? Wir sind bis Ende Januar ausgebucht. Wir nehmen
ersteinmal keine Termine mehr an!" sagte die Frau am anderen Ende. "Ganz, ganz toll!" dachte ich und bekam schon wieder schlechte Laune. Um 14:00 Uhr gingen wir zur Werstatt zurück. Wir gingen direkt in die Halle. "Oh nein", dachte ich. "das wird doch heute nichts mehr!" Der Ansaugstutzen lag auf dem Boden, es waren noch keine Kabel verlegt, der Tank lag lose im Kofferraum usw. Przemy fragte den Chef, ob das Fahrzeug heute noch fertig wird. Herr Cebula schaute uns verdutzt an, und er versicherte uns, daß er um 17:00 Uhr fertig ist. "Ja, ja." dachte ich. "Ganz toll!" Wir gingen ins Büro, berichteten den Ärger mit der Dekra und tranken einen Kaffee. Herr Cebula grinste und sagte, daß wir uns nicht so einen Kopf machen sollten und uns dort mal am Montag vorstellen sollen.

Bei solch professionellen Einbau hatte die Dekra nichts zu bemängeln.


Vom Bürofenster beobachtete ich die Arbeiten. Sie gaben Gas. Mittlerweile schraubten sie mit fünf Leuten am Auto. Zwischenzeitlich lief ich ab und zu in die Werkstatt schaute unter das Auto, in den Motorraum und machte einige Bilder. Und.... um 17:00 Uhr war alles fertig. Anschließend ging Herr Cebula, der an dem Wagen selber nicht geschraubt hat, unter das Fahrzeug, schaute sich den Motorraum an entdeckte noch minimale Kleinigkeiten, die unverzüglich behoben wurden.
Nun fuhr ich nach dem Umbau das erste Mal mit meinem Auto. Es ging zur nächsten Gastankstelle. Auf dem Weg dorthin bemerkte ich, daß sich das Gas nicht ganz runtertreten ließ. Ich sagte dieses Przemy
und er übersetzte. Wir betankten das Fahrzeug für 5 Zloty (grob geteilt durch 4) und fuhren zur Werstatt zurück. Als erstes wurde das Problem mit dem Gaspedal behoben. Es es dauerte nur wenige Minuten.
Jetzt begannen die Einstellungen. Der BMW wurde auf den Rollenprüfstand gefahren. Ein Notebook, ein Temperaturmeßgerät, ein Diagnosegerät und ein Abgasgerät wurden angeschlossen.

Letzter Test vor dem Nachhauseweg.


Das Fahrzeug wurde auf Herz und Nieren geprüft. Es herrschte ein Höllenlärm, da vom BMW wohl das letzte abverlangt wurde. Die Feineinstellungen und der anschließende Ausdruck der Leistungskurven wurden ausschließlich von Herrn Cebula vorgenommen. Man merkte es ihm auch an, daß er auf seine Meßgerätschaften mächtig stolz ist und das er diese Arbeiten auch gerne verrichtet. Zwischenzeitlich stellte Przemy einige Fragen und redete auch über private Sachen mit ihm. Die beiden verstanden sich gut. Ca. eine Stunde verging, als die Messungen abgeschlossen waren. Zwischenzeitlich bekam ich alle nötigen Papiere und Bedienungsanleitungen und bezahlte. Wir vereinbaten einen Termin für den morigen Samstag für 15:00 Uhr.

Gegen 18:30 Uhr machten wir uns auf einen ca. 300 km langen Weg nach Kielce zu einen Verwandtenbesuch. Die Hinfahrt verlief problemlos. Der BMW lief sehr sauber und machte keine Mucken. Man merkt keinen Unterschied zwischen Gas und Benzin. Ich habe das Gefühl, daß er etwas leiser läuft und das er im unteren Drehzahlbereich besser zieht.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann wieder auf den Rückweg. Wir fuhren an Przemys alter Heimatstadt vorbei und machten noch einige Bilder. Auch die Rückfahrt verlief völlig problemlos. Einige kleine Ruckler konnte ich auf der Rückfahrt feststellen. Diese waren aber kaum wahrnehmbar und nicht der Rede wert. Nach ca. 600 km Testfahrt kamen wir wieder in der Werkstatt an. Herr Cebula erwartete uns und die Messungen begannen. Lediglich die Abgaswerte wurden eingestellt. Herr Cebula erwähnte, daß die Lambdasonde und der Kat sich in einem hervorragenden Zustand befinden. Eine minimale Einstellung wurde noch am Verdampfer vorgenommen und das war es dann auch.

Neuste Diagnosetechnik kam zum Einsatz.


Freudestrahelnd sahen wir uns jetzt dem Heimweg entgegen. Wir fuhren zu einem Freund nach Dresden, wo wir gegen 22:00 Uhr eintrafen.
Am Montag fuhren wir dann erwartungsvoll die 80 km nach Bautzen zur Dekra. Um 9:00 Uhr stellten wir uns vor. Nach langen hin und her konnten sie mich zwischenschieben. Die Abnahme verlief problemlos und der Prüfer erwähnte, daß 98% der Abnahmen im Hause ihr Auto in Polen umrüsten lassen und daß sie auch sehr selten nur etwas zu beanstanden haben. Die Kosten der Abnahme betrugen 90,10 Euro.
Nun betankte ich das erste Mal mein Auto in Deutschland für 53,9 Cent/Liter in Dresden, brachte meinen Freund nach Hause, und Przemy und ich machten uns auf den Rückweg nach Hildesheim. Nach ca. 200 km piepte es plötzlich sehr laut und die Anzeige zeigte an, daß ich auf Benzin fahre. Mißgelaunt fuhr ich auf einen Parkplatz, rauchte eine und startete anschließend den Motor. Alles wieder wunderbar.

Kleiner Knopf - aber sehr, sehr laut...


Heute, den 30.11.2004, war ich beim Straßenverkehrsamt und ließ alles eintragen. Es fielen kosten von
lediglich 11,00 Eur. an.

Ich habe die Anlage gut 2000 km in Betrieb. Bis auf einen Aussetzter auf der Autobahn habe ich bislang keine Probleme.


Fazit:

Einen Umbau in Polen bei der Firma Eko-Car würde ich jederzeit wieder machen lassen. Die Leute sind kompetent, geduldig und sehr nett. Die Werkstatt, wie auch die Gerätschaften befinden sich in einem hervorragenden, neuen Zustand. Ein Jahr Garantie auf die Umbauarbeiten gibt die Firma. 2 Jahre der Hersteller der Anlage. Sollten Probleme auftreten, einfach anrufen und es wird ein Treffpunkt in Deutschland mit einen Mitarbeiter vereinbart. Eine deutschsprachige Mitarbeiterin ist bis 12:00 Uhr im Büro anzutreffen. Allerdings war mir es mir ganz recht, daß mein polnischsprachiger Freund Przemy, den ich hier nocheinmal auf diesem Wege sehr dankbar für seine Unterstützung bin, an der Seite hatte. Denn es treten immer irgendwelche Ereignisse auf, die man dann aus der Welt schaffen möchte.

Auch möchte ich mich über die Erfahrungsberichte und Tipps im Forum bedanken, ohne das ich jetzt kein Gaser wäre.
Die Landi-Renzo Omegas Anlage wurde an einem BMW 316i E36 Touring verbaut. Baujahr 06/99. Euro2 Norm. Die Tankgröße beläuft sich auf 70 Liter und ragt ca. 3-4 cm aus der Reserveradmulde empor. Ich habe heute die Ablage aber mit Styrodor ausgefüttert, sodaß ich wieder eine gerade Kofferraumplatte habe. Die Kosten für die Anlage und den Umbau beliefen sich auf 1250 Eur. Der Verbrauch liegt bei zügiger Fahrt auf der Autobahn bei ca. 11 Liter.

Unterfütterung mit einer Styrodorplatte.


Erfahrungsbericht vom 27.01. - 10.06.2005

Ich bin vom 27.01.-10.06.2005 täglich eine Strecke von gut 120 km gefahren. Es kamen insgesamt 10.793 km zusammen.
Benzinverbrauch: 154,51 l
Gasverbrauch: 975,70 l
Das entspricht einen Benzinverbrauch von 1,43 l/100 km
und einen Gasverbrauch von 9,04 l/100 km